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Pränatale Körpertherapie
Wir wissen heute, dass wir wesentliche Prägungen bereits während der Schwanger-schaft, der Geburt und in der frühen Kindheit erhalten. Also in einer Zeit, an die wir uns normalerweise nicht bewusst erinnern. In dieser Zeit werden grundlegende Körpererfahrungen und Gefühle sowie unsere ersten Bindungserfahrungen geprägt und gespeichert. Sie bestimmen als "Grundmelodie" den Rest unseres Lebens, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.
In diesem Workshop haben die Teilnehmer/innen jeweils die Möglichkeit, auf einer tiefen Körperebene die Sensibilität und Verletzlichkeit jener frühen Lebensabschnitte nach zu erleben. Die darin eingeschlossenen Kräfte und Energien können durch eine korrigierende Erfahrung wieder befreit werden und damit ein Tor für eine neue Seins-Ebene öffnen. Damit jedem diese tiefe Erfahrung ermöglicht wird, haben wir die Teilnehmerzahl auf 6 begrenzt.
Gemeinsam erschaffen wir ein Feld, in dem jede Teilnehmerin bzw. jeder Teilnehmer mit ihrem bzw. seinem Thema arbeiten kann. Die Gruppe mit den zwei Leitern bildet dabei ein heilendes Gefäß (eine Art Gebärmutter). Durch Verlangsamung und be-stimmte Fragetechniken, die immer das Körpergedächtnis ansprechen, begibt sich die Arbeitende bzw. der Arbeitende in einen Raum, der ihr bzw. ihm ermöglicht längst verdrängte Trauma-Muster anzutauen.
Bevor sich eine Person auf ihre Entdeckungsreise begibt, baut sie gemeinsam mit den Leitern als Anker eine Ressource auf. Dies ist eine Art sicherer Ort, an dem sie sich kraftvoll und geborgen fühlt. Erst wenn dieser im Körpergedächtnis abrufbar ist, kann sie in das Thema hinein schmelzen. Dabei bestimmt immer die bzw. der Rei-sende das Tempo sowie den gesamten Prozess.
Da viele Menschen im Zusammenhang mit Zeugung, Schwangerschaft und Geburt grenzverletzende Erfahrungen gemacht haben, ist das Wahren von Grenzen eine der absoluten Grundvoraussetzungen für das Erleben einer heilenden Erfahrung.
Jedes "Nein" in diesem Kontext vom Reisenden ausgesprochen wird nicht nur akzeptiert, sondern ist Teil des heilenden Prozesses. Wir wissen alle, dass wir nur "Ja" sagen können, wenn unser "Nein" auch geachtet wird.
Die Prozesse sind daher individuell und auch einmalig, so wie eben jede Person, die sich auf diesen Selbsterfahrungsweg begibt.
Gemeinsam ist allen Prozessen, dass die hohe emotionale Ladung im Raum, wie bei systemischen Aufstellungen, dazu führt, dass tiefe Prozesse ermöglicht werden. Personen in der Gruppe schwingen oftmals mit Anteilen der arbeitenden Person mit, die meist mit ihren eigenen Themen und Gefühlen zu tun haben und übernehmen damit ein Gefühl. So kann z.B. eine Person, die sonst immer in eine Müdigkeit fallen musste, sobald ein gewisses Gefühl in ihr angesprochen wurde, jetzt wach bleiben, weil eine andere Person für sie im Raum wegschlummert und sogar einschläft.
Oder Menschen, die generell mit Wut auf Trigger (bestimmte Auslösesituationen) reagieren, können vielleicht erstmals die dahinter liegende Verletzlichkeit und Traurigkeit erkunden, weil eine andere Person im Kreis die Wut spürt.
Die korrigierende, heilende Neu-Erfahrung besteht dann darin, dass die Person, wenn sie dann Kontakt mit ihrer alten verschütteten Wunde aufnimmt, diesmal
- nicht allein ist
- Berührung erfährt, wenn sie dies möchte
- gestützt und getragen wird von einer mitfühlenden Umgebung
- alles sein darf und ausgedrückt werden darf
- die Erfahrung machen kann, dass es anders ausgeht
Ist die betreffende Person z.B. damals im Geburtskanal stecken geblieben, mit Medikamenten oder Kaiserschnitt geholt worden, kann sie diesmal die Erfahrung machen, dass sie aus eigener Kraft geboren wird. Hier passiert gleichzeitig folgendes: alter Schmerz darf sich lösen, Neues darf sich hirnphysiologisch und zellulär abspeichern. Dies hat häufig zur Folge, dass Menschen dieses alte Trauma-Glaubens-Muster, welches in Stresssituationen wieder aktiviert wird, z.B. "Ich schaffe es nicht allein", überwinden können und so auch anders durchs Leben gehen. Viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen bestätigen nach den Prozessen, dass sich etwas an den richtigen Platz gerückt hat. Da wir uns mit der Arbeit fast immer im vorsprachlichen Bereich befinden, erleben wir unseren Versuch, die Prozesse sprachlich zu beschreiben, letzen Endes als äußerst begrenzt. Wesentliches geschieht oft jenseits von Sprache, das bestätigen fast alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen.
Weiterführende Informationen:
>> www.franz-renggli.ch
>> www.gemeinschaftscoach.de
>> www.geburt-und-leben.com
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