|
|
 |
|
 |
|
EMDR und die Systemische Traumatherapie
Vielleicht kennen Sie das Blackout-Symptom bei einer Prüfung, nach einem Unfall steigen Sie in kein Auto mehr, Panikgefühle beim Ertönen des Martinshornes oder in unerklärlichen Zusammenhängen, Bindungsängste nach einer enttäuschten Beziehung…
EMDR findet ihren klassischen Anwendungsbereich in der Verarbeitung erinnerbarer Traumen, wie z.B.
- Posttraumatische Belastungsstörungen
- Hilfe zur Bewältigung akuter Traumen z.B. Überfall, Vergewaltigung, Unfall
- Anpassungsstörungen z.B. Trauerarbeit, Verlusterlebnisse, Ängste
Mit der Systemischen Traumatherapie STT ist es möglich nicht erinnerbare einschneidende Erlebnisse aus der Kindheit zu verarbeiten. In dieser Zeit wurde das Trauma noch nicht mit Worten abgespeichert, es gibt nur einen Zugang auf der bildhaften Ebene, der Ebene der Gefühle und der Körperempfindungen. Dies erfordert neben den klassischen EMDR-Methoden weitere Zusatztechniken. Die STT enthält deshalb zudem Elemente des Focusings, des katathymen Bilderlebens, der Gestaltarbeit und diverser systemischer und imaginativer Ansätze der Psychoneuroimmunologie.
Die STT hilft, wenn momentane Situationen und oftmals unbekannte Auslöser (Geräusche, Gerüche, Emotionen...) alte Stressmuster auslösen, die zwar im damaligen Erleben meist notwendig und sinnvoll waren, heute aber hinderlich und unangemessen sind.
z.B. bei einer Maßregelung vom Chef fühlt sich der Angestellte klein ,bekommt Panikgefühle, kriegt kein Wort mehr hervor und steht völlig neben sich, obwohl er ansonsten gute Arbeit leistet. Er wurde als kleines Kind geschlagen und misshandelt und es diente damals seinem Überleben “sich tot zu stellen“.
Durch die STT wandeln sich Gefühle des Ausgeliefertseins, oftmals der Todesangst verbunden mit der Angst : ich kann es nicht .Es entstehen Mut und Zutrauen, die damalige Situation und die heutige können klar unterschieden werden, wodurch sich neue Handlungsmöglichkeiten für die Gegenwart ergeben.
Prägende Erlebnisse dieser Art können sein
- eine schwere Geburt
- frühe Trennung von der Mutter
- Klinikaufenthalt / Brutkasten
- Operationen
- Unfälle
- körperliche oder sexuelle Gewalt
- soziale Vernachlässigung
Unerklärliche Ängste, Aggressionen, Unruhezustände, Essstörungen, Partner und Beziehungsprobleme, psychisch bedingte körperliche Symptome , wie Rücken - und Nackenschmerzen, Herzprobleme Rheuma, Asthma, psychogenes Erbrechen, Schlafstörungen können hierin ihre Ursache haben.
Weiterführende Informationen:
>> Institut für systemische Gesprächs- und Traumatherapie
>> EMDR-Institut Deutschland
>> Fachverband für EMDR (mit großer EMDR-Therapeutenliste)
>> EMDR Institute (USA)
Literaturhinweise:
Francine Shapiro: EMDR Grundlagen und Praxis
Laurel Parnell: Der Weg aus dem Trauma
Joan Lovett: Kleine Wunder (EMDR mit Kindern)
|
|
|
 |
|